Herausforderung: Personalentwicklung erfahrener Führungskräfte

Status Quo der Personalentwicklung erfahrener Führungskräfte

Bei vielen Unternehmen sind gerade die erfahrenen Führungskräfte, aus unterschiedlichsten Gründen, nicht mehr im Fokus der Personalentwicklung.
Je höher diese Führungskräfte in der Hierarchie stehen, desto weniger werden entsprechende Maßnahmen angeboten oder wahrgenommen.

Gerade bei der freiwilligen Teilnahme an Maßnahmen zur Personalentwicklung glänzt diese Gruppe der Führungskräfte häufig durch Abwesenheit.
Bei Pflichtveranstaltungen stellen wir häufig eine Diskrepanz zwischen der Motivation der Führungskräfte und den gesetzten Zielen fest.

🚨 Wichtig: Weder der Status Quo, mit den Rückmeldungen aus der Praxis, noch die Antworten auf die o.g. Fragen sind ein pauschaler Vorwurf an die erfahrenen Führungskräfte!
Im Gegenteil versucht dieser Artikel die Hintergründe, Vorteile und Wege aufzuzeigen, wie sich gerade erfahrene Führungskräfte aktiv und motiviert in ihre persönliche Weiterentwicklung einbringen.

Warum ist es wichtig, gerade diese Zielgruppe in der Führungskräfteentwicklung aktiv einzubinden?

Kein Unternehmen kann sich leisten auf das volle Potenzial von mehr als 1/3 seiner Führungskräfte zu verzichten.
Gerade die erfahrenen Führungskräfte verfügen über einen erheblichen Wissen- und Erfahrungsschatz, auch im Umgang mit komplexen Herausforderungen.
Wissen, das bei neuen Herausforderungen, notwenigen Veränderungen enorm von Bedeutung ist.

Wird diese Gruppe der Führungskräfte nicht aktiv in die Weiterentwicklung notwendiger/neuer Führungskompetenzen eingebunden wird sich das sowohl negativ auf die Führungsqualität anderer Führungskräfte auswirken – durch die Rolle als Vorbildfunktion und auch negativ auf die gesamte Unternehmenskultur auswirken.
Ständige neue Herausforderungen, notwendige Veränderungen und Transformationen können nur erfolgreich umgesetzt werden, wenn Ihre Führungskräfte über entsprechende aktuelle Fähigkeiten und Kompetenzen verfügen.

Was macht denn die Personalentwicklung erfahrener Führungskräfte so herausfordernd?

Die wichtigsten Gründe für die besondere Herausforderung im Überblick:

• Die jahrelange Führungspraxis der Zielgruppe hat zwangsweise zu langjährig eingeschliffene Routinen und etablierte Verhaltensmuster geführt.
• Die Mitarbeiter haben sich an den Führungsstil angepasst, sodass die erfahrene Führungskraft keinen Grund dafür sieht, ihr Führungsverhalten zu modernisieren.
• Die Führungskräfte bewegen sich, wie fast alle Menschen, gerne in Ihrer gewohnten Komfortzone und bekannten Arbeitsweisen.
• Jahrelange, erfolgreiche Führungsarbeit führt zu mangelnder Selbstreflexion und damit auch zur mangelnden Selbsterkenntnis einer notwenigen persönlichen. Weiterentwicklung.
  (Verschiedenste Studien zeigen, dass mehr als 95% aller (!) Führungskräfte sich für gute Führungskräfte halten.)
• Zeitmangel durch operative Herausforderungen in der täglichen Führungsarbeit.
• Führungskräfte erkennen keinen unmittelbaren persönlichen Mehrwert durch zusätzliche Maßnahmen
• Negativ gesammelte Erfahrungen durch bereits, manchmal mehrfach, durchgeführte Maßnahmen, die keine positiven Auswirkungen auf ihre Führungsarbeit hatten.

🔔 Jedes einzelne der o.g. Herausforderungen stellt ein Hindernis in der Weiterentwicklung erfahrener Führungskräfte dar. Gleichzeitig bietet aber auch jede einzelne Herausforderung Chancen durch passgenaue, individuelle Maßnahmen Blockaden zu überwinden und Lust auf die eigene Weiterentwicklung zu machen.

Was hindert erfahrene Führungskräfte sich stärker um die eigene Weiterentwicklung zu kümmern?

Hier eine Auswahl der häufigsten Ursachen für die mangelnde Bereitschaft zur eigenen aktiven Weiterentwicklung:

• Zeit- und Leistungsdruck:
  Der tägliche operative Betrieb und strategische Entscheidungen nehmen häufig den Großteil der verfügbaren Zeit in Anspruch, sodass wenig Raum für persönliche Weiterbildung bleibt.
• Selbstzufriedenheit und Komfortzone:
  Langjährige Erfahrung und bisherige Erfolge können dazu führen, dass Führungskräfte sich sicher in ihren Kompetenzen fühlen und weniger Drang verspüren, bestehende Denkmuster zu hinterfragen.
• Mangelnde Selbstreflexion, Feedback von Dritten:
  Ohne regelmäßige kritische Selbstreflexion und konstruktives Feedback werden oft blinde Flecken übersehen, was es schwer macht, persönliche Entwicklungsfelder zu erkennen.
• Mangelnde Anreize und Unterstützung:
  Wenn Unternehmen nicht aktiv Weiterbildung fördern oder entsprechende Ressourcen bereitstellen, wird die persönliche Entwicklung oft als weniger dringlich wahrgenommen.
• Nicht Abgeben können:
  Häufig „erzieht“ sich die Führungskraft ihre Mitarbeiter passend zu ihrem eigenen Führungsstil. Besonders junge Mitarbeiter, die bereits ihre Ausbildung im Unternehmen gemacht haben, hinterfragen nicht, ob die Kompetenzen angemessen verteilt sind.
• Angst vor Veränderungen:
  Veränderung erfordert, die eigene Komfortzone, mit dem Bekannten zu verlassen und sich neuen Herausforderungen zu stellen, ohne auf einen Erfahrungsschatz zurückgreifen zu können.

Was motiviert erfahrene Führungskräfte zur persönlichen Weiterentwicklung?

Grundsätzlich, und das liegt in der Natur von uns Menschen, motivieren uns Dinge, für die wir einen persönlichen Vorteil für uns erkennen und unsere Motivatoren befriedigt.
Damit wird klar, dass gerade die Personalentwicklung erfahrener Führungskräfte individuell auf die einzelnen Führungskräfte eingehen muss.
Die Bandbreite der Motivatoren reicht von Status/Image bis hin zu einem bewussten Sicherheitsgedanken.

✅ Wenn die persönlichen Vorteile für die Führungskräfte klar ersichtlich sind, werden die Führungskräfte aktiv an ihrer weiteren persönlichen Weiterentwicklung engagiert mitarbeiten. Mögliche Vorteile sind u.a. Zeitersparnis, Anerkennung, Vorbildfunktion oder auch gestärkte Resilienz und weniger Stress.

Welche Personalentwicklungsmaßnahmen sind besonders erfolgreich

Grundsätzlich lässt sich zusammenfassen, dass alle Maßnahmen sich individuell mit der jeweiligen erfahrenen Führungskraft auseinandersetzen müssen, um erfolgreich zu sein.
Dazu gehört eine Reflexion des Status Quo, der Wertschätzung ggü. den erfahrenen Führungskräften ein Aufzeigen der persönlichen Vorteile der Führungskräfte für ihre persönliche Weitentwicklung.
🤔 Besonders der Punkt Wertschätzung wurde in der Vergangenheit in vielen Unternehmen vernachlässigt, indem man sich verstärkt um die Personalentwicklung von Nachwuchs- und jungen Führungskräften konzentriert hat und die Führungskräfteentwicklung ab einem gewissen Alter der Führungskräfte eher stiefmütterlich behandelt hat.
Nach dem Motto: Der wird sich nicht mehr ändern, der geht eh bald in Rente….

Wertschätzung bedeutet auch, dass man den Erfahrungsschatz und die Expertise in den Weiterbildungsangeboten berücksichtigt, darauf aufbaut und um neue, notwendige Kompetenzen erweitert.

Am erfolgreichsten sind immer konkrete Lerninhalte mit Fallbeispielen aus der Praxis, die sofort in den jeweiligen Führungsalltag umgesetzt werden können und Vorteile/Erleichterungen für die jeweilige Führungskraft erkennbar und spürbar sind.

Wenn wir uns nochmal ins Gedächtnis rufen, dass sich über 95% aller Führungskräfte für gute Führungskräfte halten, und das zwangsweise nur zu einer eingeschränkten Selbstreflexion führt, wird deutlich, dass eine kritische Auseinandersetzung notweniger Fähigkeiten und Kompetenzen nur bedingt stattfindet.

✅ Ein in der Praxis bewährter und erfolgreicher Ansatz, ist die Re-/Neu-Fokussierung auf Kompetenzen und Fähigkeiten, mittels eines objektiven Testverfahrens.
Sehr gute Erfahrungen haben wir mit den Testverfahren profilingValues (Testdauer ca. 15-20 Minuten), bei dem die Führungskräfte ihren aktuellen Fokus auf Talente und Fähigkeiten reflektiert bekommen und in einem persönlichen Auswertungsgespräch mit dem Coach gemeinsam Schritte der persönlichen Weiterentwicklung erörtern. Und sich die Führungskräfte der persönlichen Vorteile und auch der Notwendigkeiten bewusstwerden.

💪 Der visuelle Blick auf das (noch) nicht genutzte Potenzial bestimmter Fähigkeiten und Talente ist gerade bei erfahrenen Führungskräften ein entscheidender Schritt zur Selbstreflexion und Motivation für ihre persönliche Weiterentwicklung auch in diesem Stadium ihrer beruflichen Karriere.

Fazit:

Für Personalabteilungen/Unternehmen ist es längst keine Frage mehr, ob erfahrene Führungskräfte in den Fokus der Personalentwicklung rücken, sondern wie die Weiterentwicklung dieser Zielgruppe erfolgreich wird.
Standard-Programme, wie Führungskräfte-Seminare oder Führungskräfte-Trainings, bei denen Wissen für Nachwuchsführungskräfte vermittelt werden sind ganz sicher nicht geeignet erfahrene Führungskräfte erfolgreich weiterzuentwickeln, ganz im Gegenteil!

👍 Der Aufwand für die persönliche und individuelle Weiterentwicklung Ihrer erfahrenen Führungskräfte, zum Beispiel mit der Ausgangsbasis des o.g. Testverfahrens lohnt sich!
Finanziell und vor allem auch im Hinblick auf ihre Unternehmenskultur und die heutige und zukünftige Wettbewerbsfähigkeit ihres Unternehmens.

Wann hat sich ihr Unternehmen/Sie sich das letzte Mal sich individuell um das mögliche nicht aktivierte Potenzial ihrer erfahrenen Führungskräfte gekümmert?

Es ist nie zu spät!